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St. Heinrich Steinbach am Wald

katholische Pfarrei im Katholischen Seelsorgebereich Frankenwald

Kirchweihfest

zweiter Sonntag im Juli; 8:30 Uhr Hochamt

Gefeiert wird diese Dorfkirchweih alljährlich als Trachtenkirchweih von Freitag bis Montag.

  • Freitag: Baumaufstellen
  • Samstag: abends Tanz
  • Sonntag: Kirchenparade, Festgottesdienst, Frühschoppen, nachmittags Abholen der Zechmadla anschl. Plantanz, abends Tanz
  • Montag: morgens Ständerla, Familiennachmittag, abends Tanz

Ewige Anbetung

4. Mai

Kirchengeschichte

Steinbach in der Pfarrei Teuschnitz

Die Geschichte einer Dorfgemeinde ist immer auch die Geschichte der Kirche des Dorfes. So ist auch die Urkunde von 1190, mit der Steinbach am Wald aus dem Dunkel unbekannter Vergangenheit in das Licht der Geschichte rückt, nicht nur ein heimatgeschichtliches, sondern auch ein kirchengeschichtliches Dokument, wenn es darin heißt: „Otto, Bischof von Bamberg, überlässt dem Abt in Langheim die Ödungen zwischen Kronach und dem Orlagau, das sind Teuschnitz, Windheim und der ganze angrenzende Wald. Er verleiht ferner der kürzlich errichteten Kirche von Teuschnitz das Pfarreirecht und vier Höfe in den Orten Teuschnitz, Windheim, Steinbach und Reichenbach."

Aus dieser Urkunde, in der die Gemeinde Steinbach erstmals erwähnt wird, ergibt sich, dass das Dorf ein Teil des „Eygen Teuschnitz" und damit seit 1187 im Besitz des ZisterzienserkIosters Langheim war und dass es durch die Einkünfte aus der im Urkundentext erwähnten Hufe und mit dem dritten Teil des Neureuthzehnten zum Lebensunterhalt des Leutpriesters in Teuschnitz beitragen musste.

Kirchlich gesehen gehörte Steinbach also ursprünglich zur Pfarrei Teuschnitz.

Die grauen Mönche von Langheim hatten mit dem Besitz des „Eygen Teuschnitz" auch die Aufgabe übernommen, die Kolonisierung und Christianisierung im „Nortwald", wie man damals Thüringen und Frankenwald nannte, voranzutreiben. Da sie damit jedoch gleichzeitig die Reichsunmittelbarkeit für ihr „Eygen Teuschnitz" anstrebten, gerieten sie in einen gewissen Gegensatz zu den Bamberger Fürstbischöfen, der dazu führte, dass Bischof Lamprecht von Prun, die Verschuldung des Klosters Langheim ausnützend und dessen Besitz in und um Teuschnitz 1388 dem Fürstbistum Bamberg einverleibte.

Über das kirchliche Leben in Steinbach während der 200 Jahre dauernden Langheimer Herrschaft gibt es keine geschichtlichen Quellen. Dennoch lässt sich, mit einiger Sicherheit sagen, dass die Entstehung der Wehrkirche St. Johannes Bapt. in jene Zeit fällt.

Wahrscheinlich war der Bau zunächst jedoch nicht als Gotteshaus gedacht. Vielmehr dürften sich die 12 bis 15 Siedler im Steinbachtal innerhalb ihres Dorfes einen festen Stützpunkt geschaffen haben. Grund für eine solche Baumaßnahme gab es genug; beanspruchten doch thüringische Adelige auch südlich des Rennsteiges immer wieder Vogteirechte, was zu Auseinandersetzungen zwischen ihnen und dem Kloster Langheim führen musste.

So werden sich zu Beginn des 13. Jahrhunderts die Steinbacher eine Turmhügelanlage geschaffen haben, wie es sie in der damaligen Zeit in Oberfranken häufig gab. Diese Anlagen bestanden aus einem Turm - in Steinbach aus Feldsteinen aufgeführt und 18 Meter hoch -, der auf einem von einem Wassergraben umgebenen Hügel stand. Dieser Turm diente jedoch nicht ausschließlich der Verteidigung gegen etwaige Angreifer, sondern auch einer gemeinschaftlichen Vorratshaltung.

Die Anregung zum Bau einer solchen Wehranlage könnte sogar unmittelbar von den grauen Mönchen gekommen sein, denn vieles spricht dafür, dass im 13. Jahrhundert südlich des Dorfes Steinbach, im sog. Ebersbach, ein Klostergut der Langheimer Zisterzienser lag, wo sie den Siedlern ein praktisches Beispiel der Kolonisation gaben. Heute steht im „Ebersbach" nur noch eine steinerne Marter; und auch sie stammt aus neuerer Zeit.

Die eingemeißelte Jahreszahl gibt als Aufstellungszeit 1829 an.

Während der Zugehörigkeit Steinbachs zum Kloster Langheim gab es in dem Dorf am Rennsteig also noch keinen gottesdienstlichen Raum. So gingen die Steinbacher zur Sonntagsmesse nach Teuschnitz. Der Kirchenweg durquerte bei der Kohlmühle das Haßlachtal und führte dann vom Westen her in die Stadt. Dort erinnert heute noch die Straßenbezeichnung „Steinbacher Weg" an die beschwerlichen Fußmärsche der Steinbacher zum Sonntagsgottesdienst in der Langheimer Zeit.

Die Gründung der Pfarrei Windheim

Aber auch nachdem das Eygen Teuschnitz 1388 zum Fürstbistum Bamberg gekommen war, wurde der Weg zur Sonntagsmesse für die Steinbacher fast ein Jahrhundert lang nicht kürzer. Erst am 03. April 1478 wurde Windheim vom Fürstbischof Philipp aus dem Geschlecht der Henneberger zur Pfarrei erhoben.

Im Stiftungsbrief werden neben Windheim, HirschfeId, Buchbach und Steinbach als eingepfarrte Ortschaften genannt.

Die Errichtung der Pfarrei erfolgte, wie es in der Urkunde heißt, „um des langen Weges Willen, dann der KriegsIäufe, Überschwemmungen durch Schnee und Ungewitter . . . zumal das Volk ohne die Sakramente und die Kinder ohne Taufe verschieden" seien. Die Pfarrangehörigen hatten für das Einkommen des Pfarrers zu sorgen.

Dafür hatte dieser den HirschfeIdern, alle acht Tage, den Buchbachern alle 14 Tage eine Messe zu halten. Von einer Liturgiefeier in Steinbach ist dagegen nicht die Rede, woraus sich schließen lässt, dass in Steinbach noch keine Kirche war.

St. Heinrich Steinbach am Wald

Schon während des Wirkens des ersten Lokalkaplans war deutlich geworden, dass die alte Wehrkirche für die große Seelsorgegemeinde zu klein war. Pläne wurden geschmiedet, verworfen, durch neue ersetzt. Dann verließ Kaplan Dürschinger am 19. März 1958 Steinbach am Wald, um die Pfarrei Kupferberg zu übernehmen. Am 20. April 1958 übernahm sein Nachfolger Heinrich Bähr die Seelsorge. Während seiner Tätigkeit wurden bereits erste Entwürfe für eine künftige neue Kirche ausgearbeitet. Doch am 04. Mai 1963 wurde Kaplan Bähr nach Iphofen versetzt, ohne das der Bau einer neuen Kirche begonnen worden war. Aber er verließ Steinbach nicht ohne den ersten Schritt in Richtung Kirchenneubau getan zu haben: In seine Amtstätigkeit fällt der Ankauf des Grundstückes, auf dem das neue Gotteshaus gebaut werden soll.

Am 09. Mai 1963 übernahm Kaplan Josef Böhnlein die Seelsorgestelle in Steinbach am Wald. Schon am 21. Juli 1963 konnte in Anwesenheit des Hochwürdigsten Herrn Prälaten Rauh der Kath. Kirchenbauverein Steinbach am Wald von Pfarrer Kotz, dem örtlichen Seelsorger Josef Böhnlein und vielen Einwohnern der Gemeinde gegründet werden.

Mit dem Entwurf und der Planung für das neue Gotteshaus beauftragte das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg den Architekten Hans-Karl Völker aus Bamberg. Seine Planungsarbeiten waren im Frühjahr 1965 abgeschlossen, so dass mit dem Bau begonnen werden konnte.

Am Ostermontag, dem 19. April 1965, vollzog Kuratus Böhnlein unter großer Anteilnahme der Bevökerung den ersten Spatenstich. Am 18. Juli 1965 weihte Dekan Heinrich Geiger aus Teuschnitz die Fundamente und den Grundstein der neuen Kirche, für die der Hochwürdigste Herr Erzbischof den Hl. Kaiser Heinrich als Schutzpatron bestimmt hat.

Am 01. April 1966 wurde das Richtfest der neuen Kirche gefeiert. Am 23. Oktober 1966 weihte Dekanatskämmerer Bank die Glocken für das neue Gotteshaus. Am 13. November 1966 weihte Erzbischof Dr. Josef Schneider die neue Kirche St. Heinrich.

Die Seelsorgestelle hatte nunmehr eine Kirche, die allen Gottesdienstbesuchern bequem Platz bot und die den liturgischen Richtlinien des 2. Vatikanischen Konzils Rechnung trug. Es fiel freilich nicht allen Steinbachern leicht, sich mit der Tatsache anzufreunden, dass die neue Kirche nun nicht mehr im Dorf war, sondern ihren Platz zwischen den beiden Ortsteilen gefunden hatte.

Dem faktischen Auf- und Ausbau der Seelsorgestelle folgte auch der rechtliche. Seit dem Einzug Kaplan Dürschingers in das neuerbaute Pfarrhaus in Steinbach im Jahre 1954 lebten zwar die Seelsorgegeistlichen in Steinbach, blieben aber rechtlich nach wie vor Kapläne der Pfarrei Windheim mit Dienstsitz in Steinbach.

Doch zum 01. Januar 1967 wurde die Seelsorgestelle zur Kuratie und zwei Jahre später, zum 01. Januar 1969 zur selbständigen Pfarrei erhoben. Erster Pfarrer wurde der bisherige Kuratus und vorherige Kaplan Josef Böhnlein.

Es folgten 1979 – 2002 Pfarrer Baptist Schaffer, 2002- 2006 Pfarrer Roland Neher, 2006 - 2007 Pfarrer Schupp, ab 2007 Pfarrer Thomas Hauth.

Gedanken zur künstlerischen Gestaltung der St. Heinrichs-Kirche Steinbach am Wald

(Aus einem Manuskript der Künstler Hubert Weber und Henry Walz)

Die künstlerische Gestaltung der St. Heinrichs-Kirche in ihrer abstrakten Formenwelt ist durch plastische Betonformen und Betonglasfenster geprägt. In ihr vollzieht sich gleichsam die Erweiterung des optischen Bewusstseins. Die Vielfältigkeit der Ausdruckswerte gibt dem Betrachter eine weite offene Empfindung frei.

Es ist sicher kein Zufall, dass die ersten Betonglasfenster in Frankreich, dem Land der herrlichen Glasfenster, geschaffen wurden. Der Künstler Auguste Labouret führte bereits 1937 das erste Fenster dieser Art aus; es stellte den hl. Christopherus dar. Dieses Fenster wurde auf der Weltausstellung in Paris gezeigt und erregte großes Aufsehen.

Wie so oft war es auch hier wieder die Kirche, die diese Art der modernen Kunst zuerst förderte. Betonglasfenster, die heute in allen Bereichen der modernen Gestaltung Eingang gefunden haben, sind besonders vom Kirchenbau unserer Zeit nicht mehr wegzudenken.

Die Kirche in Steinbach ist in ihrer monumentalen Ausdrucksstärke für diese Technik der Fenstergestaltung wie geschaffen.

Wenn wir das Hauptportal öffnen, überrascht uns Raum und Farbe. Die gesamte Zone der Vorbereitung, die sich in der Achse zur Taufkapelle öffnet, wird von drei Beleuchtungszentren geprägt, Lyrische Betonmaßwerke steigern das Betonglas in der Thematik :

Die Farben Schwarz-Weiß sollen den Besucher erinnern, „dass der Mensch in Finsternis und Todesschatten sitzt" (Luk. 1, 79}.

Eine Wahrheit, die leicht eingesehen und doch so leicht übersehen wird. „In unserem Leben ist das einzige Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt, Christus" (Joh. 1, 9).

Die Farben Grün-Braun führen den erdgebundenen Menschen zum ersten Fenster. Er steht wie Moses vor dem brennenden Dornbusch und empfindet die Heiligkeit des Ortes

Das Mittelfenster hinter dem Taufstein versinnbildet das Sakrament der Taufe. „Wer nicht wiedergeboren wird aus dem Wasser und dem Heiligen Geist, der kann nicht in das Himmelreich eingehen". (Joh. 3, 5).

Wer in der Taufe Gotteskind wird, muss auch als Gotteskind leben. Dazu gibt ihm Gott neue bleibende Fähigkeiten, vor allem die göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe; dargestellt im dritten Fenster in den Farben Rot, Blau, Grün.

Starke weinrote Töne - es ist die Farbe Bon Gaudete und Laetare, freuet euch allezeit im Herrn - erinnern: der Mensch hat die selige Freude der Gottverbundenheit und Gottesnähe erfahren. Die Farbe Violett ist Symbol unserer Erbärmlichkeit und Sündhaftigkeit vor Gottes Gewalt.

Die Gestaltung des Vorraumes findet in einer vollplastischen Darstellung: ,,Pieta am Stacheldraht" ihren optischen Höhepunkt.

Die Orgel

Die Orgel der Pfarrkirche St. Heinrich Steinbach am Wald wurde in den Jahren 1985 und 1986 erbaut. Am 06.07.1986 fand die feierliche Orgelweihe durch den damaligen H.H. Domkapitular Hans Wich statt. Die Orgel soll mit ihrem harmonischen aber auch kraftvollen Klang die Gläubigen ins Lob Gottes ein-stimmen lassen. Sie wurde von der Orgelbaufirma Hey aus der Rhön gefertigt und hat 1506 Pfeifen, 24 klingende Register, zwei Tremulanten, drei Koppeln und eine mechanische Traktur.

Zu weiteren Informationen!

(Marcel Russ)